Zauber der Lebensuhr

**Hinter den Wolken tauchen

Die Sonnenstrahlen auf.

Die jungen Spatzen schwirren

Gen´ Himmel hinauf.

Sie grüßen den Regenbogen

In seinem Farbenglanz.

Und führen heiter auf

Den ersten Ehrentanz.

Die Bienen küssen Blüten

Von ihrem Duft beschwipst.

Der erste Ruf des Kuckucks

Der Echo in den Hain wirft.

Erfreuet das Auge

Sattes Grün

In seiner vollen Pracht.

Der Anblick wärmt.

Im Herzen Glück erwacht.

Der Frühling reicht dem Sommer

Den Zauber der Natur.

So wird er weiterlaufen

Im Takt der Lebensuhr.**

(©Marija Popadinets)

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Mein Kind

**Weine nicht mein Kind.

Denk in Regenbogenfarben.

Du zartes, schwaches Ding.

Ich wollt, ich könnt dir Liebe schenken.

So Trübsinn in dir zu senken.

All die Gedanken zerstreuen.

Kein Ende hat meine Reue.

Weine nicht mein Kind in mir.

Bewahre deine Treue.

Vergänglich die Gefühle sind.

Zeit macht aus Grau Bunt**

(©Marija Popadinets)

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Die Wunderbaren

**Großmutter, Mutter, Tochter,

Ehefrau, Freundin zu sein.

Jede Rolle begreifen.

Wenn die Pflicht ruft,

zu Waffe greifen.

Stark bleiben,

keine Schwäche zeigen.

Die Nächte durch

am Kindesbett zu verbringen.

Im Männerpool

wichtige Entscheidung durchbringen.

Im fremden Land

bangend auf den Frieden zu hoffen.

Auf ein Bild vom Liebsten

aus der Front zu warten.

In den Weltraum zu starten.

Das Gesicht zu zeigen

sich nicht zu trauen.

Klug. Mutig. Zart.

Die wunderbaren Menschen – Frauen!**

(©Marija Popadinets)

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Irgendwo

**Irgendwo.

Sitzen im dunklen Keller.

Verharren.

Ohne sich laut atmen zu trauen.

Mit Angst geschwängert die Stille.

Irgendwo.

Modrig. Kalt. Stumpf.

Mäusekot ätzt die Luft.

Sirenen heulen.

Dumpfes Grummeln.

Kindes leises Wimmern.

Irgendwo.

Frühlingsboten im Schnee.

Ihre weißen, zarten Glöckchen recken.

Zum Küssen gen die Sonne.

Irgendwo.

Im Feld zwischen den Minen.**

(©Marija Popadinets)

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Das Jahr

**Erschöpft verließ das Jahr die Erde

– voller Demut gegangen.

Nicht alle Wünsche erfüllt zu haben.

Bedrückt.

Den Erwartungen

nicht standgehalten zu können.

Umweltwrack.

Hungersnot.

Kriegeselend.

Vom Mensch gemacht

– Schuld gab manch einer dem Jahre.

Dummheit.

Hass.

Macht.

Ihm ist schwer ergangen.

Nun über die Schwelle das Neujahr tritt

– Fackel der Zuversicht entflammend.

Hoffnung.

Glaube.

Vertrauen.

Nicht zuletzt,

hat der Mensch

eine neue Chance bekommen.**

(©Marija Popadinets)

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Hört

**Der Himmel weint – die Welt nach Frieden schreit.

Legt die Waffen nieder – ihr seid müde.

Hört auf!

Die Frauen und die Kinder in Angst, bittere Tränen vergießen.

Hungrig in den maroden Kellern schlafen

– die Ratten gierig über ihre Körper wachen.

Gesteht, ihr seid es leid!

Die verbrannten Leichen eure Kameraden zu riechen –

den Sinn eures Blutvergießens nicht wissend.

Ihr träumt:

Im Sonnenuntergang dem Rauschen des Meeres,

mit euren Liebsten, zu lauschen.

Nicht unter den Geschossen,

auf dem gefrorenen Boden zu krauchen.

Geht nach Hause

– lasst Frauen und Mütter auf euch nicht lange warten.

Was eure Großmütter acht Jahrzehnten,

ohne Glück, sehnsuchtsvoll taten.

Hört – ihr müsst es wagen!

Gebt den Kindern die Chance auf die Zukunft

– das ist nur eine Erde, die sie haben!**

(©Marija Popadinets)

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Nur ein Leben

**Zuweilen steinig ist der Weg,

den wir schreiten.

Wir stolpern, fangen uns wieder auf,

dann abermals scheitern.

Vergangenheit ruhen zu lassen üben,

über das Geschehene grübeln.

Im Kerzenschein von Jahr zu Jahr,

uns auf das Neue freuen.

In die Zukunft eilen, ohne Reue.

Wir lieben, dann verletzen,

um selber im Schmerz zu zersetzen.

Lernen verzeihen – Erleichterung spüren.

Schaffen es erneut aus dem Chaos der Gefühle.

Nach Glück streben.

Beharren auf das Große – meist vergebens.

Bewusst, dass die Zeit nicht wartet.

Es will nur Ein Leben geben – leben.**

(©Marija Popadinets)

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Ein Ort

**Der Duft in der Luft ist hier vertraut.

Der Mensch liebevoll in die Augen schaut.

Die Sonne auch durch dichte Wolken scheint.

Hier finde ich Ruhe, wenn meine Seele weint.

Der Wind weht die letzten Blätter vom Baum.

Die Wogen der Gedanken legen sich zum Traum.

Die Krähen kreischen, ziehen am Himmel vorbei.

Hier fühle ich mich frei.

Die Melancholie in der Herbstmelodie weilt.

Der Klang berührt sanft das Herz.

Die Zeit verlangsamt – nicht mehr eilt.

Hier spüre ich milder den Schmerz.**

(©Marija Popadinets)

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Du

**Dein Schrei wurde vom Ruf der Eichelhäher übertönt.

Es ist gegen deinen Willen geschehen.

Seine Silhouette entfernt sich zwischen den Bäumen davon.

Ein Höllenschmerz spürt deine geschändete Seele.

Du hast vertraut.

Von Liebe und von Zukunft war die Rede.

Gedemütigt, regungslos liegst du im nassen Laub.

Wünschst dir der Waldboden würde dich verschlingen.

Zerfallen zum Staub.

„Nein! Nicht aufgeben.“, hörst du die Bäume hauchen.

„Mut zeigen, wehren!“

So nimmst du die ganze Kraft –

zwingst du dich aufzustehen…

Der Wind weht graue Locken in dein Gesicht.

Dein siebzigster Herbst lässt nicht lange auf sich warten.

Ein kleines Wesen im Kleidchen eilt den Weg zu dir.

Es ruft: „Oma, ich kann Karate!“**

(©Marija Popadinets)

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Damals

**Das Meer rauschte – flüsterte: „Für ewig“.

Vertraut fühlte sich meine in deiner Hand.

Der Mond wachte, spiegelte sich im Wasser.

Versanken die Füße wohlig im warmen Sand.

Sanft berührte die Meeresprise unsere Gesichter,

die Lippen schmeckten nach Salz.

Nach Sommer duftete dein feuchtes Haar.

Die Sterne funkelten am Himmelzelt, herrlich

– die Zeit schien so unendlich…

So wunderbar!

Gewiss, es konnte kein „Für ewig“ geben

– zwei junge Frauen, die wir damals war´n.**

(©Marija Popadinets)

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